Arbeiten welche im letzten Frühjahr geplant wurden mussten infolge Corona verschoben werden. Dieses Jahr sollte es so weit sein, die Stella Maris kommt für längere Zeit aus dem Wasser in die Werft.
Anfangs April fliege ich nach Teneriffa und am 19. April verschiebe ich die Stella Maris in die Werft nach Anaga, 5 sm nördlich vom angestammten Hafen in Santa Cruz. Der blaue Trave Kran stand schon vor 9 Uhr an der Grube bereit. Schnell das Achterstag demontiert und schon schwebte die Yacht in den Gurten. 1 Stunde später stand sie auf dem eisernen Gerüst an ihrem Platz. Ein komisches Gefühl über eine lange Leiter an Bord zu gehen, liegt doch das Deck nun auf fast 4 Meter über dem Boden.
Als Arbeiten sind geplant: Ersetzen des bestehenden Elektrotablo, installieren der indirekten Beleuchtung, ersetzen der alten Wasserschläuche, Einbauen von verschiedenen USB-Steckdosen, Einbauen von neuen Tankgebern, Anschleifen des ganzen Rumpfes, diesen anschliessend mit neuer Antifouling Farbe 2 x streichen, Polieren des Rumpfes usw. Ein volles Programm und dementsprechend wurde mit den entsprechenden Firmen alle Termine vorgängig fixiert. Was auch immer das heisst. Am Dienstag sollte Mark der Elektriker kommen, sollte, denn nach einem Anruf bei Ihm teilte er mir mit, dass es ihm erst am Freitag möglich ist! Das fängt schon super an. Der Schreiner hatte inzwischen den Ausschnitt für das neue Tablo gemacht. Ich räumte die Schränke aus, in welchen wir Zugang zu den Kabeln benötigten. In kurzer Zeit sah es auf der Stella Maris nicht mehr so wohnlich aus. Weiter installierte ich die Zuleitungen inkl. Steuergräte für die neue LED-Beleuchtung. Arbeiten die fast immer auf den Knien, im Liegen, über Kopf und auf dem Rücken ausgeführt werden. Dementsprechend fühlte sich auch mein Körper in kurzer Zeit an. Der Vorteil von solchen Arbeiten, man findet immer neue Ecken im Schiff die man noch nie gesehen hatte.
Am Freitag begannen wir jede alte Leitung vom alten Tablo abzuhängen und zu beschriften. Glücklicherweise hatte ich noch ein Schema der ursprünglichen Verdrahtung gefunden. Jedoch vieles wurde ergänzt und nicht nachtgetragen. Nach vier Tagen waren wir so weit, dass alles wieder funktionierte. Einige Kabel waren übrig und eine Zuteilung konnte (noch) nicht gemacht werden.
Am Montag kam Constantin von Cran Canaria, er unterstütze mich bei den Arbeiten am Rumpf. Kurzerhand verwandelten wir uns in Ausserirdische und schliffen mit den Maschinen den alten Farbanstrich weg. Trotz Maske war das Handtuch nach den Ohrenreinigung blau wie unsere Farbe.
Beim näheren Betrachten der Welle war uns aufgefallen, dass das Cutlass Beering (Austritt der Welle aus dem Rumpf) einseitig eingelaufen war. Zudem hatte die Welle drei so kleine Löchlein, was auf einen Lochfrass hindeutete. Ersteres deutete darauf hin, dass die Flucht vom Motor bis zum Austritt nicht gerade war, heisst dass der Motor gerichtet werden musste. Das Zweite auf eine Korrosion oder Alterung hin. Und wie das so ist bei einer Renovation, wenn man schon dabei ist, kann man dies und das noch erneuern. Schlussendlich wird die Welle, das Cuttlas Beering, die spezielle Volvo Wellendichtung und die Lagerblöcke des Motors ersetzt. Zu diesem Zweck kann man den Cockpitboden entfernen so dass der Motor an einem Kran etwas angehoben werden kann. Nun liegt der Motor lose im Schiff auf Holzblöcken.
Mitte Juni sind alle Teile fertig und ich fliege wieder nach Teneriffa, um die Arbeiten abzuschliessen.
Fortsetzung folgt.
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