Am 14. Juni flog ich nach Teneriffa zurück. Ein Anruf bei Jesper und er bestätigte mir, dass am Montag der Volvo mit dem Autokran herausgehoben wird. Inzwischen ist auch Konstantin von Gran Canaria mit einem Auto voll Material in der Werft angekommen. Neue Welle, Cutlas Beering, Epoxi, usw.

Zuerst wird die Bilge geschliffen, und anschliessend neu ausgestrichen. Unglaublich wohin der Schleifstaub trotz Plastikwänden sich überall absetzt. Wenn der Motor schon draussen ist, ersetze ich gleich die warm und Kaltwasser Verteilung. Zudem werden alle Wasserschläuche ersetzt. Eine umfangreiche Übung war das ausbauen und fetten aller Umlenkrollen der Seilsteuerung. Am Bronce Lager des Ruders war ein Kupferrohr mit einer Stauferbüchse montiert. Doch das Rohr war teilweise korrodiert so dass das Fett gar nicht ins Lager gepresst werden konnte. Zudem war diese Kupferrohr ca. 20 cm einlaminiert so dass dieses erst mit der Fein herausgetrennt werden musste. Was passiert, wenn man mit der Fein GFK schneidet – richtig Staub Staub und nochmals Staub. Das defekte Rohr wurde durch einen vom Hydrauliker angefertigten Schlauch ersetzt. Auf der einen Seite eine Verschraubung mit dem Broncelager, auf der anderen Seite ein normaler Schmiernippel. Die Länge des Schlauches wurde so gewählt, dass nur ein Bodenbrett entfernt werden muss um mit der Fettpresse das nötige Seewasserbeständige Fett zum Lager geschickt werden kann.

Inzwischen konnte das Cutlas Beering und die Welle eingesetzt werden. Das bestehende fest Echolot wurde durch ein «Ziehbares» ersetzt, analog der Logge. Dank dem neuen Raymarine Splitter musste das Kabel nicht bis zu den Instrumenten eingezogen werden, sondern konnte direkt am Splitter angeschlossen und kalibriert werden.

Bei einem Besuch in Jespers Werkstatt konnten wir den Volvo auf dem Prüfstand in Aktion sehen. Das Ölleck entstand durch einen defekten O Ring. Ansonsten musste nur die Kupplung (habe gar nicht gewusst, dass ein Schiffsmotor eine Kupplung hat) ersetzt werden. Übermorgen sollte der Motor eingebaut werden.

Inzwischen ist Kathi auch nach Teneriffa gekommen. Durch einen guten Kontakt wurde ihr eine Frau vermittelt, welche drei Tage hilft, die Stella Maris innen komplett zu reinigen.

Endlich ging es ins Wasser, wo das Schiff eigentlich hingehört. Ganze 4 Monate waren wir auf dem trockenen. Spannend war der Moment, als der Motor eingekuppelt werden konnte. Stimmen die Abstimmungen Motor und neuer Propeller? Wir hatten diesen Vorwärts auf 20 Grad und Rückwärts auf 21 Grad eingestellt. Der Hafen bei der Werft ist sehr lang und so konnten wir die Performance gut testen. Herrlich wie die Stella Maris anspringt und ebenso schnell aufstopt. Mit grosser Erleichterung konnte ich feststellen, dass alle Parameter stimmen und der Motor locker auf 2400 RPM gedreht werden kann ohne, dass der Motor in den Smoke Modus geht wie früher bei 1400 RPM.

Nach dem kurzen Trip vom 6 Meilen lag die Stella Maris wieder am gleichen Ponton in Santa Cruz wie zuvor.

Vorher
Nachher