Nach den nötigen Reparaturen der Seerehling und dem neu montieren weissen Hecklichtes konnte die Reise weitergehen. Immer noch blauer Himmel und für den Norden sehr warme Temperaturen dank der anhaltenden Hochdrucklage, aber leider auch sehr wenig Wind.
Mit dem Motor ging es durch die sehr schöne und wilde Schärenlandschaft über Haugesund nach Bergen. Dort wo es normalerweise 300 Tage im Jahr regnet, war super Wetter. Wir beschlossen einen Tag in Bergen zu bleiben um einen Ausflug auf den Floiberg zu machen.
Am nächsten Tag suchten wir ca. 30 sm nördlich in den Schären einen Ankerplatz wo wir übernachteten. Noch einmal am ruhigen Ankerplatz schlafen und essen, bevor es am nächsten Morgen zum langen Schlag auf die Shetlands gestartet werden konnte. Sobald wir am nächsten Morgen die schützenden Schären verlassen hatten, blies uns ein steifer Nord 5 mit einiger Welle entgegen. Nur mit Genua segelten wir diesen Halbwindkurs. Einige benötigten schon nach kurzer Zeit 30 Minuten um eine Banane zu essen. Gegen Abend hatte sich der ursprünglich Wachplan in Luft aufgelöst. Da niemand bei diesen Bedingungen zu kochen mochte, testete ich um Mitternacht den neuen halbkardanischen Herd und kochte feine Teigwaren mit Pesto Sauce. Im nu war die Pfanne leergegessen.
Auf unserem Kurs tauchten in ca. 20 sm Abständen laufend Ölplattformen auf. Ein Freund hatte mir einmal gesagt, dass man bei der Überfahrt nur den Plattformen nachfahren kann. Leider war es in diesen Breiten auch um Mitternacht nie richtig dunkel. Ich könnte mir vorstellen, dass im September diese Plattformen mit ihren Lichtern wie Christbäume im Meer stehen.
Am anderen Morgen steuerten wir den Baltasund an und der Anker fiel auf 7m Wassertiefe. Nach einem Ruhetag ging es weiter nach Lerwick. Spannend war, zwischen den einzelnen Inseln die Tide oder die Tidrips zu beobachten. Strom bis zu 4 kn ist da keine Seltenheit.
Der Hafen von Lerwick war überraschenderweise recht voll. Beim Einlaufen verliess eine Yacht ihren Liegeplatz, welchen wir dann dankend übernahmen.
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